Das Kaninchen ABC

Am wohlsten fühlen sich Kaninchen mit einem oder mehreren Partnern. Ein kastriertes Böckchen und eine Häsin verstehen sich in den meisten Fällen auf Lebenszeit gut. Zwei Häsinnen harmonieren selten, wenn dann in Gehegehaltung und in Gesellschaft eines kastrierten Rammlers. Falls die Kaninchen für Kinder sein sollen, empfiehlt es sich zwei frühkastrierte Rammler zu halten, da diese in der Regel umgänglicher sind als Häsinnen.

 

Bei der Fütterung ist es wichtig darauf zu achten, was man füttert, damit die Kaninchen gesund leben, die Zähne gut abgenutzt werden und die Verdauung gut funktioniert. Heu sollte immer zur Verfügung stehen und es sollte viel Grün- und Frischfutter gereicht werden. Bei Trockenfutter ist es wichtig auf gute Qualität zu achten, es sollte aus vielen getrockneten Kräutern und wenig Getreide bestehen. Buntes, in schöne Formen gepresstes Futter aus dem Supermarkt oder dem Zoohandel besteht hauptsächlich aus Getreideabfällen und ist ungesund für Kaninchen, genauso wie Knabberstangen und diverse Leckerlis mit hohem Zucker und Getreideanteil! 

 

Charaktere von Kaninchen sind sehr Unterschiedlich. Zwergwidder sind in der Regel zwar etwas größer, aber ruhigere Vertreter als die etwas kleineren und temperamentvolleren Farbenzwerge!  Eine Garantie, wie sich der Charakter eines Kaninchens entwickelt, gibt es natürlich nicht. Häsinnen sind gerade in der wärmeren Jahreszeit öfters hitzig oder Scheinschwanger und in dieser Zeit reagieren sie manchmal gereizt und aggressiv. Ideale Kaninchen für Kinder sind von daher zwei kastrierte Rammler - aber Kinder sollten nie die Verantwortung für die Tiere alleine tragen! Zwei Häsinnen harmonieren in den seltensten Fällen auf Dauer miteinander, meistens verstreiten sich diese mit der Geschlechtreife, wenn es um die Revierbildung geht.

 

Draußen gibt’s das beste Futter umsonst! Als Kaninchenhalter sollte man beim Sonntagsspaziergang immer eine Tüte dabeihaben, unterwegs gibt es Löwenzahn, Klee, Wegerich, Gras, Zweige,Laub und Früchte von Obstbäumen, Haselstrauch, Weide, Rüben, Mais etc., auch gerne getrrocknet für den Winter! Vorsicht mit nassem Grünfutter, es fängt bei Lagerung schnell an zu gären!  

 

Einstreu gibt es in verschiedenen Varianten. Kaninchen knabbern sehr gerne, deswegen eignet sich Stroh sehr gut. Sägespäne sind saugfähiger, erfahrungsgemäß eignet sich am besten eine Mischung aus beidem. Als Unterlage eignet sich auch einfaches Zeitungspapier, das dann mit Späne/Stroh bedeckt wird. Im Tierfachhandel gibt es noch div. Einstreusorten.

 

Frostschutz im Winter heißt, Vorbereitungen treffen, damit das Kaninchen die kalte Zeit gut übersteht Man kann am Abend eine Decke o.ä. vor die Stalltüre/über das Gitter hängen/legen. Gesunde Kaninchen bekommen ein dickes Winterfell und sind sehr unempfindlich gegen Kälte. Im Normalfall reicht es aus, wenn der Stall aus dickerem Holz ist. In kalten Nächten kann man etwas mehr Einstreu in den Stall geben. Falls nötig kann man die Stallwände von außen auch mit Styropor o.ä. isolieren. Wenn die Wasserflasche einfriert, kann man einen Napf mit Wasser hinstellen und diesen ein- bis zweimal am Tag abtauen.

 

Geduld mit den neuen Mitbewohnern! Der Umzug ins neue Zuhause bedeutet Stress für Kaninchen. Lassen Sie ihnen erst mal Zeit, ihr neues Zuhause zu erkunden. Wenn sie sich umgeschaut haben und sich in der neuen Umgebung sicher fühlen, sind sie viel neugieriger und nicht so schreckhaft.

 

Heu (und Stroh) sollte immer zur Verfügung stehen. Die Kaninchen benötigen Heu für eine funktionierende Verdauung. Man kann das Heu auch mit getrockneten Kräutern, Zweigen etc. „verfeinern“.

Heu und Stroh bekommt man oft günstig und in guter Qualität bei Bauernhöfen.

 

Impfen – ja oder nein? Es ist auf jeden Fall empfehlenswert, da Kaninchenseuchen durch Fliegen und kontaminiertes Grünfutter übertragen werden! Unsere Tiere werden regelmäßig gegen RHD, RHD-V2 und Myxomatose geimpft.

 

Jahreszeitenwechsel und die Kaninchen bekommen ihr Winter- bzw. Sommerfell. Gerade älteren Kaninchen kann man den Fellwechsel durch Bürsten erleichtern.

 

Kastrieren von Rammlern ist wichtig, um ungewollten Nachwuchs zu vermeiden!  Wenn ein Rammler vor der Geschlechtsreife kastriert wird, spricht man von einer Frühkastration, diese sollte mit ca. 8-12 Wochen erfolgen und der Rammler kann direkt wieder zu seinem Partnertier gesetzt werden. Wenn ein Rammler erst nach der Geschlechtsreife kastriert wird, ist er ein Spätkastrat und muss ca. 6 Wochen getrennt von Häsinnen leben, da er in dieser Zeit noch zeugungsfähig sein kann! Frühkastraten sind von Charakter her meistens sanfter als Spätkastraten!

 

Leckerlies gibt es in unendlich vielen Varianten, schön bunt und in den tollesten Formen, oftmals sind sie aber sehr ungesund, wenn nicht sogar ungeeignet! Am Leckersten ist doch ein frisches Stück Apfel, eine Scheibe Gurke, ein saftiges Blatt Löwenzahn, leckere Kräuter oder Trockenobst, zu besonderen Anlässen auch mal ein paar Erbsenflocken!

 

Möhren sind das Lieblingsessen von Kaninchen - das weiß doch jedes Kind! Aber dass Kaninchen richtige Feinschmecker sind, wissen nur wenige. Besonders gerne mögen sie auch Apfel, Gurke, Salat, Kräuter- man kann fast alles ausprobieren nach dem Motto „was der Mensch verträgt“. Auch Kohl ist langsam angefüttert gut verträglich.
Bitte keine rohen Kartoffel(schalen) und keine Zitrusfrüchte füttern!

 

Normalgewicht der Zwergwidder beträgt 1600g bis 2000g! Farbenzwerge sollten zwischen 1000g (Typzwerge) und 1600 g wiegen. Am besten hin und wieder auf der Küchenwaage nachwiegen, besonders bei Häsinnen!

 

Ohren der Widderchen hängen ab einem Alter von ca. 6-12 Wochen, es kann aber auch manchmal länger dauern, gerade in der kälteren Jahreszeit. Selten kommt es auch mal vor, dass die Öhrchen nicht fallen wollen oder schweben! Kontrollieren sie regelmäßig das innere des Ohres auf Schmutz, Entzündungen und Verletzungen!

 

Pflege von Fell und Krallen ist natürlich regelmäßig nötig. Kaninchen lassen sich gerne mit einer weichen Bürste bürsten. Je nach Bedarf müssen alle 3-6 Monate die Krallen gestutzt werden. Mit ein wenig Übung (am besten auch hin und wieder üben, das Kaninchen auf den Rücken zu drehen) kann man das selbst erledigen. Es gibt spezielle Zangen dafür oder man nimmt einen kleinen Saitenschneider/einen Nagelknipser.

 

Rammeln und Nest bauen ist kein Zeichen dafür, dass die zweite Häsin doch ein Rammler ist oder die Kastration fehlgeschlagen ist! Kaninchen klären so die Rangordnung. Häsinnen rammeln und rupfen auch manchmal ihren Partner, wenn sie hitzig sind!
 

Sonnenschutz im Sommer nicht vergessen! Bei hohen Temperaturen den Stall/Käfig an einen schattigen Platz stellen. Wenn es sehr heiß ist, kann man kühle Fließen und gefrorene Wasserflaschen in den Stall legen, damit die Kaninchen sich etwas abkühlen können.

 

Toben ist das Schönste, was es für Kaninchen gibt! Kaninchen leben nur ungern auf Dauer in kleinen Käfigen! Zu zweit brauchen sie Platz, um sich auch mal aus dem Weg gehen zu können. Im Tierfachhandel und im Internet gibt es viele Ideen und Tipps um einen Freilauf oder den Stall zu gestalten.

 

Umstellung von Futter, besonders im Frühling auf Grünfutter, sollte immer langsam vorgenommen werden. Bei ungewohntem Futter langsam die Menge steigern (nicht unterschätzen, dass Kaninchen, die Gurke und Möhre gewöhnt sind, nicht automatisch einen Kopf Salat vertragen). In den ersten Tagen im neuen Zuhause das gewohnte Futter mit dem von ihnen gekauften Futter mischen und ganz langsam an Frisch- und Grünfutter gewöhnen.

 

Vor dem Kauf folgendes gut überdenken und folgende Fragen klären:

- Kaninchen können an die 10 Jahre alt werden! Habe ich/meine Kinder in ein paar Jahren auch noch Zeit/Interesse/die finanziellen Möglichkeiten (auch bei evtl. anfallenden Tierarztkosten)?

- Sind alle in der Familie (auch Babys/Kleinkinder) allergiefrei und reagieren nicht allergisch auf Tiere und Einstreu?

- Wer versorgt/nimmt die Kaninchen, wenn ich keine Zeit habe (Urlaub, Krankheit….)?

- Was mache ich im Winter mit den Kaninchen bei Außenhaltung? Frostschutz muss überdacht werden, bei Minusgraden macht es wenig Spaß sich längere Zeit draußen aufzuhalten. Man kann die Tiere mit ihrem dicken Winterfell dann auch nicht „mal eben so“ mit ins Wohnzimmer nehmen! Natürlich können die Kaninchen im Herbst ins Haus umziehen und im Frühjahr wieder in den Garten.

 

Wasser kann man in einer Trinkflasche anbieten, das ist die bequemste Lösung. Man kann auch einen Napf mit Wasser füllen, das ist für die Kaninchen bequemer, dieser muss aber täglich gereinigt werden.

 

Zähmen erfordert Zeit, Geduld und ein gutes Bestechungsmittel :) Die meisten Kaninchen lassen sich nicht so gerne herum tragen, dafür aber umso lieber auf dem Schoß oder im Stall streicheln und kraulen. Also am besten heben und tragen üben, solange das Kaninchen noch klein ist, damit es auch gut klappt, wenn es ausgewachsen ist! _______________________________________________________________________________________ Allgemeine Informationen: Ich züchte und verkaufe meine Kaninchen nach bestem Wissen und Erfahrungen. Ich gebe nur Tiere ab, die augenscheinlich gesund und gut entwickelt sind. Für die weitere Entwicklung übernehme ich keine Garantie, gebe aber gerne Tipps und Ratschläge. Bei Fragen, Wünschen etc. können Sie sich gerne auch nach dem Kauf an mich wenden!

 

© Diana Valenti-Roth, 63584 Gründau-Niedergründau,

Tel.: 01578/6596051 Email: diaro86@hotmail.de